"Mollesnejta": Dynamischer Agroforst im bolivianischen Hochland. Wie geht das und was ist das Besondere daran?
Aktualisiert 07.07.2025 - PIENSA!-Stiftung
Die Forschungsfarm "Mollesnejta" liegt in der Nähe der bolivianischen Großstadt Cochabamba im Nationalpark Tunari auf 2.800 m Höhe. Seit vielen Jahren werden hier die Prinzipien des Dynamischen Agroforst (DAF) angewendet und dessen Wirkungen erforscht. Doch was ist der DAF eigentlich genau? Und warum ist die Methode so wichtig für die Region in den Anden, wo durch Abholzung der Berghänge Böden degeneriert sind und Landwirtschaft nur unter schwierigen Bedingungen möglich ist?
Seit 2021 unterstützen wir Freiwillige, die sich in diesem Projekt einbringen. Die ersten waren Maria Rothe und Elias Deppe, die im Oktober 2021 in ihren von der Entsendeorganisation BKHW e. V. organisierten Freiwilligendienst gestartet sind. Die beiden stellen uns das Projekt vor und berichten auch darüber, welche Bedeutung Agroforst für eine nachhaltige Entwicklung weltweit haben kann.
Fotos: Maria Rothe und Lena Öchsner
Ab September 2024 war Lena Öchsner auf der Forschungsfarm in Bolivien. Vor dem Hintergrund der sich immer weiter verschärfenden Klimakrise hat Lena zu den Auswirkungen und Zusammenhängen mit dem Klimaphänomen El Niño recherchiert und uns darüber berichtet, warum gerade bei den voranschreitenden Klimaveränderung der Dynamische Agroforst für die Kleinbauern in Bolivien von größter Bedeutung ist. Eine Fortsetzung der Unterstützung von Freiwilligen in diesem Projekt wird angestrebt.
Klimawandel und El Niño in Bolivien - Die Möglichkeiten von Agroforstsystemen für Kleinbauern in den Anden
28.04.2025 - Lena Öchsner
„Jedes Jahr des letzten Jahrzehnts gehörte zu den zehn wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen.“ Dies sagte Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus-Klimawandeldienstes. Auch bolivianische Kleinbauern, die durch ihre landwirtschaftliche Produktion sehr von klimatischen Bedingungen abhängig sind, spüren bereits heute die Auswirkungen des Klimawandels.
Welche Möglichkeiten können die Agroforstwirtschaft und im Besonderen der dynamische Agroforst bieten, um sich diesen neuen Herausforderungen zu stellen? Damit habe ich mich während meines Freiwilligendienstes ausführlich beschäftigt.
Unser Abschied von Bolivien: Im Gepäck viele Erfahrungen und der Wunsch, früher oder später zurückzukehren
17.08.2022 - Maria Rothe und Elias Deppe
Unser Freiwilligendienst neigt sich langsam dem Ende zu. Für Elias und mich wird es Zeit an Abschied zu denken. In unserem letzten Bericht schauen wir noch mal zurück auf die Zeit in unserem Projekt, die uns sehr gut gefallen hat. Nicht nur unsere Arbeit hier, sondern auch der Kontakt mit den Menschen und das Kennenlernen des Landes.
Wir haben viel gelernt und zum Schluss unserer Freiwilligenzeit noch Videos darüber erstellt, wie unser Projekt zu den Nachhaltigkeitszielen der UN beiträgt. Aber lest mehr und klickt euch durch zu YouTube in unserem letzten Bericht.
Fünf Monate im Hochland von Bolivien: jetzt ist es aber höchste Zeit für einen Zwischenbericht
28.04.2022 - Maria Rothe und Elias Deppe
Die Hälfte unseres Freiwilligendienstes ist inzwischen vergangen und unser Projekt Mollesnejta, Zentrum für andinen Agroforst, zu unserem Zuhause geworden. Da die Tage mit Arbeit ausgefüllt sind verbringen wir hier viel Zeit. Und doch bleibt noch Zeit für Freizeitaktivitäten und das Kennenlernen der Städte und der Natur hier im bolivianischen Hochland.
Seit unserer Ankunft hier haben sich ein paar Dinge verändert. Zum Beispiel hat sich die Zahl unserer Mitarbeiter beziehungsweise Mitbewohner erst verdoppelt und dann stark reduziert.
Eine Ankunft mit Hindernissen und unsere ersten Tage in Mollesnejta
05.12.2021 - Maria Rothe und Elias Deppe
Es ist Donnerstag, 11. November, ungefähr 20:00 Uhr: Es ist dunkel. Es regnet. Es gewittert. Wir sitzen zu viert zusammen mit großen Koffern, Kanistern und etwas Einkauf dicht gedrängt in einem Jeep, der auf einem Oldtimertreff der Hit wäre. Aber gerade jetzt, da wir die Ankunft in unserem Projekt in den bolivianischen Anden so kurz vor Augen haben, lässt uns der Wagen im Stich. Als das Auto den letzten Berg in Richtung unseres Projektes erklimmt, fängt es auf einmal an zu stottern und bleibt stehen. Die Benzinpumpe hat Luft gezogen, der Jeep schafft es nicht, den Berg hoch zu fahren. Und deswegen stehen wir kurz vor unserem Ziel Mollesnejta neben einem Feld Gladiolen und warten.