Auch der Wolf gehört dazu. Seine Rückkehr nach Deutschland gehört zu den großen Erfolgen im Naturschutz. Aber natürlich wird auch viel über die Rückkehr der Wölfe in unsere Kulturlandschaft diskutiert.
Anders als die Menschen in Rumänien oder Bosnien haben die Deutschen das Zusammenleben mit den großen Fünf verlernt. Die Bereitschaft zurückzustecken, Platz zu gewähren, Nachteile in Kauf zu nehmen, Gleichberechtigung zuzulassen, ist hier zu Lande eher gering ausgeprägt. Mit einem speziellen Wildtiermanagement versuchen die Behörden das Zusammenleben der großen tierischen Einwanderer und der Menschen vor Ort zu erleichtern, in großen Städten ist die Sympathie dafür groß, im ländlichen Raum eher gering. Da ist noch viel Überzeugungsarbeit und vor allem im Schadensfalle eine bessere finanzielle Entschädigung erforderlich.
Aber entscheidend ist nicht nur das Wildtiermanagement und eine gut organisierte Verwaltung, die die unvermeidlichen Schäden in jedem Einzelfall bewertet und für einen finanziellen Ausgleich sorgt. Entscheidend wird sein, ob die Menschen in den ländlichen Regionen bereit sein werden, wieder mit einem Stück wilder Natur zusammenzuleben. Die Wiederherstellung dieser Bereitschaft kann nur in einem Prozess gelingen, der alle Betroffenen mit einschließt. Dabei muss gerade auch der jungen Generation eine Perspektive gegeben werden, wie wilde Natur und Einkommenserwerb zusammen gehen. In einigen sehr dünn besiedelten Landschaften sollte allerdings auch geprüft werden, ob der Natur nicht der Vorrang gegenüber der wirtschaftlichen Nutzung gegeben werden kann.