Detail_Besuch Naturefund 2021

Mit Rindern für den Klimaschutz - ein innovatives Pilotprojekt von Naturefund e. V. 

08.03.2021 - PIENSA!-Stiftung
Wir haben uns sehr gefreut, die ersten sonnigen Tage in diesem Frühjahr für einen Besuch bei unserem Kooperationspartner Naturefund nutzen zu können. Neben eine Vielzahl von Projekten weltweit setzt sich Naturefund für den Schutz der Natur in ganz Deutschland und auch bei uns in Hessen ein. Und für Innovationen ist Naturefund ebenfalls bekannt. Seit Dezember 2020 nun auch mit Rindern für den Klimaschutz.

Rinder für den Klimaschutz? Wie geht denn das? Haben wir nicht alle gelernt, dass gerade die Rinderhaltung negative Auswirkungen auf das Klima hat? Ja, das mag sein, aber mit einem Projekt zur Erprobung eines ganzheitlichen Weidemanagements will Naturefund beweisen, dass die Landwirtschaft zum eigenen Nutzen und zum Nutzen für uns alle etwas für den Klimaschutz tun kann. 
Foto: PIENSA!-Stiftung
An einem sonnigen Wochenende Anfang März hatten wir die Gelegenheit, Katja Wiese, Vorsitzende von Naturefund, zu den "neuen Mitgliedern des Outdoor-Teams" von Naturefund zu begleiten: fünf Rinder aus einer der ältesten und gleichzeitig einer sehr bedrohten Haustierrasse Europas, die Murnau-Werdenfelser. 
Foto: PIENSA!-Stiftung
Naturefund ist bekannt dafür, neue, in Europa weitgehend unbekannte Methoden aufzugreifen und diese zu erproben. So ist es beim Dynamischen Agroforst, einer Aufforstungs- und Anbaumethode, die sich an das Wissen der indigenen Völker Lateinamerikas anlehnt und erhebliche Vorteile in den auch bei uns immer trockeneren Sommern bietet. Und so ist es nun auch beim Einsatz von Rindern zur Erhaltung der Artenvielfalt und dem Schutz des Klimas.

Wie das geht? Nun, wir können und wollen es hier nicht im Detail erklären. Und Naturefund steht auch noch am Anfang dieses Experiments, von dem wir sicher noch einiges hören werden. Aber soviel sei schon einmal gesagt:
Wenn Rinder, wie die Murnau-Werdenfelser von Naturefund, nicht über viele Tage und ggf. Wochen auf einer Weide bleiben, sondern in großer Dichte nur kurz auf einer Fläche grasen, dass kann das erhebliche Vorteile für den Landwirt und das Klima haben. Katja hat uns erklärt, dass es bei diesem Verfahren des Weidemanagements dazu kommt, dass die Tiere das Gras nicht vollständig abweiden und zugleich mit ihren Hufen dafür sorgen, dass die beweidete Fläche von einer Grasschicht bedeckt wird. Daher kommt es in heißen Sommern nicht so schnell dazu, dass die ganze Weide austrocknet. 

Darüber hinaus erwartet sich Naturefund einen Effekt auf die Humus-Bildung im Boden. Dies würde nicht nicht nur den Boden und das Wachstum selbst verbessern, sondern zugleich einen wichtigen Beitrag zur Bindung von Kohlendioxid leisten.
 Foto: PIENSA!-Stiftung
Ob es funktioniert, das wird Naturefund ab diesem Jahr herausfinden und lässt das Pilotprojekt daher auch wissenschaftlich begleiten. Wir hatten die große Freude, Katja und Naturefund dabei zu unterstützen, die Tiere mit Futter und Wasser zu versorgen. Denn wir warten aktuell ja noch auf den Frühling und dass das Gras auf den Weiden so richtig wächst. 
 Foto: PIENSA!-Stiftung
Und wir waren beeindruckt, wie professionell und engagiert Naturefund auch dieses Projekt angeht. Aber das ist nicht alles. 

Wie immer, wenn wir mit Naturefund unterwegs sind, haben wir wieder einmal sehr, sehr viel gelernt. Über die Rinderrasse, deren besonderen Eigenschaften und natürlich über den Boden und das intelligente Weidemanagement, welches erprobt werden soll. Informationen zum Pilotprojekt und Erläuterungen zum Hintergrund hat Naturefund Ende 2020 in einer Pressenotiz veröffentlicht

Wir werden das Projekt natürlich weiter verfolgen und weiter in Kontakt mit Naturefund bleiben. Auch weil wir ein ähnliches Projekt für die traditionelle Mischnutzung von Streuobstwiesen in unserer "alten Heimat", dem Westerwald planen. Dort werden es allerdings nicht Rinder, sondern Schafe sein, welche eine Streuobstfläche als Weide nutzen sollen. Kontakte für die Umsetzung dieser Idee haben wir schon und hoffen, auch dieses Thema in 2021 weiter voranbringen zu können.
Hier kommt noch einmal der Link zur Pressenotiz von Naturefund und ja: Unterstützen auch Sie Naturefund bei diesem tollen Projekt.
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